Im Kontext von Content Marketing gewinnt Künstliche Intelligenz (KI) als Werkzeug für die Texterstellung zunehmend an Bedeutung. Doch welche Chancen und Risiken birgt der Einsatz von KI in der Texterstellung?
Mit der Einführung von ChatGPT im November 2022 wurde der Zugang zu automatisch generierten Inhalten durch Künstliche Intelligenz (KI) im grossen Stil «demokratisiert». Abgesehen von einigen Plattformen, die als Middleware dienten, mussten Texte von Spezialisten «programmiert» oder «gepromptet» werden. Unternehmen wie Zalando generieren ihre Produktbeschreibungen bereits seit Jahren datenbasiert durch KI.
Chancen und Risiken bei der Erstellung von Texten mit künstlicher Intelligenz
KI-Texterstellung bietet viele Vorteile, die Unternehmen und Marken nutzen können:
- Schnelligkeit: Eine der Stärken von KI-Texterstellung ist die Fähigkeit, innerhalb von Sekunden oder Minuten einen qualitativ hochwertigen Entwurf zu erstellen. Inhaltspunkte hinzufügen und ändern und dann einen Rohentwurf erstellen.
- Überarbeiten: Erstellten Text auf Rechtschreibung überprüfen. Vorschläge für kurze Sätze oder einfache Sprache anbringen.
- Kostenersparnis: Durch die automatische Generierung von Texten können Texte zu Unternehmen Kosten sparen oder grössere Textmengen erstellen.
- Recherche: Mit einer kurzen Anfrage das Thema einkreisen und einen ersten Entwurf erstellen. Inhaltspunkte hinzufügen, ändern und auf Fakten überprüfen und dann einen Rohentwurf erstellen.
KI ist vor allem dann eine wertvolle Unterstützung, wenn man unter dem «leeren Blatt»-Syndrom leidet. Und manchmal findet sie aussergewöhnlich passende und berührende Worte – umarmen Sie sie. erstellen.
Risiken der KI-Texterstellung; Wo Sonne ist, ist auch Schatten. Die folgenden Risiken sind zu beachten, um ihnen vorbeugend zu begegnen:
- Qualität: Von KI erstellte Texte sind manchmal stilistisch todlangweilig, in sich repetitiv oder gehen völlig am Thema vorbei. Ein guter Prompt oder eine Promptentwicklung schafft hier Abhilfe. Und am Lektorat führt kein Weg vorbei.
- Sachlich falsch: Künstliche Intelligenz prüft (noch) keine Fakten. Mit falschen oder veralteten Fakten kann man seine Reputation in den Sand setzen. Systeme wie ChatGPT liefern nur ein statistisch zu erwartendes Ergebnis.
- Originalität: Die Verwendung von KI zur Texterstellung führt tendenziell zu weniger originellen und einzigartigen Inhalten. Achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte qualitativ hochwertig sind und einen Mehrwert bieten.
- Content Overkill: Wer wird all diese Durchschnittstexte lesen? Inhalte und Werbebotschaften überfordern schon heute viele Menschen.
- Copyright: Ein Thema, das in naher Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Durch die verwendeten Lerndaten der KI-Resultate ist mit Urheberrechtsverletzung zu rechnen.
- Ethik und fehlende Regulierung: Aktuell gibt es keine verbindlichen Regelungen oder Begrenzungen, um Künstliche Intelligenz einzusetzen. So hat der Deutsche Ethikrat erst 2023 eine Stellungnahme zum Thema «Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz» vorgelegt, die keinen binden – den Charakter hat.
Künstliche Intelligenz ist eine unglückliche Übersetzung:
Der im Deutschen verwendete Begriff «Künstliche Intelligenz» tauchte im Englischen erstmals 1955 auf, als John McCarthy damit Fördergelder für seine Konferenz 1956 bei der Rockefeller Foundation beantragte. Der Hauptgrund für die Verwendung des Begriffs «Künstliche Intelligenz» war die Vermeidung der Begriffe «Automatentheorie» und «Kybernetik», um die damalige Koryphäe Norbert Wiener nicht einladen zu müssen. (Zimmerli, 2021)
Einzeln betrachtet, kann «artificial» durchaus mit «künstlich» übersetzt werden. Im Gegensatz dazu hat «Intelligence» neben «Intelligenz» u.a. auch die Bedeutung «Informationsverarbeitung», was im vorliegenden Kontext wesentlich treffender wäre. Denken wir an dieser Stelle an die CIA, die Central Intelligence Agency, die sich auf die Informationsverarbeitung konzentriert. Würde der Begriff «Künstliche Informationsbearbeitung» verwendet, wäre der aktuell überhöhte emotionale Bezug zu «KI» wesentlich tiefer.
Würde der Begriff «Künstliche Informationsbearbeitung» verwendet, wäre der aktuell überhöhte emotionale Bezug zu «KI» wesentlich tiefer.
Kein Text ohne Briefing – auch für Künstliche Intelligenz
Lässt man Texter Inhalte erstellen, instruiert man diese über die Zielgruppe und die Tonalität der Ansprache, die Struktur sowie den Kontext und Stil des Textes.
Im Briefing ebenfalls enthalten sind das Ziel, das bei der Zielgruppe erreicht werden soll, allfällige Schlüsselwörter und Keywords für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und die anzuwendende Rechtschreibung sowie der Wortschatz (Deutsch oder CH-Deutsch).